Vortrag zu Sexualisierter Gewalt in der Kath. Kirche

Vortrag und Diskussion

TRAUMATISIERTE UND TRAUMATISIERENDE INSTITUTION – SEXUALISIERTE GEWALT
IN DER KATH. KIRCHE

mit PROF. DR. HEINER KEUPP (Sozialpsychologie, LMU)

Datum: 22.01.19
Uhrzeit: 19 Uhr c.t.
Ort: LMU, Hörsaal D 209

Kooperationsveranstaltung mit dem Lehrstuhl für Moraltheologie der LMU,
der Pfarrei St. Ludwig und dem HochschulForum der KHG und ESG.

Am Beginn des Jahres 2010 wurden auch in Deutschland – in anderen
Ländern geschah das schon früher – Fälle sexuellen Missbrauches in der
katholischen Kirche öffentlich. Ab diesem Zeitpunkt wurde bekannt, dass
an zahlreichen Orten vor allem Priester und Ordensmänner ihre Autorität
missbraucht, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sexuell
missbraucht haben. Seither brechen Menschen, die als Opfer dieser Taten
teilweise ihr Leben lang schrecklich leiden müssen, ihr Schweigen.
Deutlich wird aber auch, dass zahlreiche Verantwortliche in der kath.
Kirche diese Taten verschleiert, banalisiert, Täter geschützt und Opfer
nicht gehört bzw. nichts zur Wiedergutmachung beigetragen haben.

Professor Heiner Keupp hat zunächst die Fälle sexuellen Missbrauches im
Kloster Ettal – später auch im Stift Kremsmünster – untersucht. Er ist
seit einigen Jahren Mitglied der Unabhängigen Kommission zur
Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, die durch den Deutschen
Bundestag einberufen worden ist sowie Mitglied im wissenschaftlichen
Beirat der „MHG Studie“, die im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz
unter dem Titel „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch
katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich
der Deutschen Bischofskonferenz“ Mitte Oktober vorgestellt worden ist.
Prof. Keupp war bis zum Sommersemester 2008 Professor für
Sozialpsychologie an der LMU und hat sich unter anderem einen Name
gemacht im Feld der Identitätsforschung – der Begriff der
Patchwork-Identität ist von ihm geprägt worden. Darüber hinaus
beschäftigte er sich intensiv mit der Erforschung der Belastungsfolgen,
die durch Subjektivierung, Entgrenzung und Flexibilisierung von Arbeit
festzustellen sind und der Erforschung und praktische Förderung
bürgerschaftlichen Engagements.

Di 22.01.2019 19 c.t. LMU Hauptgebäude, Hörsaal D 209

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